Psychosen im Jugendalter

Psychosoziale Komplexversorgung im eigenen Zuhause

Familienorientierte Interventions- und Präventionsmaßnahmen sollen durch spezialisierte, mobil aufsuchende Teams im häuslichen Umfeld erbracht werden“

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Psychosen im Jugendalter

Psychosen im Jugendalter stellen eine komplexe und herausfordernde psychiatrische Problematik dar. Diese schwere psychische Störung betrifft Jugendliche im Übergang von der Kindheit zum Erwachsenenalter und kann weitreichende Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden, die sozialen Beziehungen und die schulische oder berufliche Entwicklung haben. In diesem Fachartikel werden wir die Definition, Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung von Psychosen im Jugendalter untersuchen, um ein besseres Verständnis dieser Erkrankung zu erlangen.

Modulare Komplexversorgung im SGB VIII

Aktuell werden in Deutschland unterschiedliche Home Treatment Modelle praktiziert. Diese weichen fachlich zum Teil erheblich aufgrund unterschiedlicher Finanzierungs- und Konzeptionsprogrammatik voneinander ab. Einer der fachlich zentralen Unterschiede ist unter anderem die Beteiligung und Einbeziehung des sozialen Netzwerkes der Betroffenen in den Behandlungs- und Genesungsprozess.

In den skandinavischen Ländern sind in der Vergangenheit integrative Behandlungsansätze entstanden, welche neben einer invividuumzentrierten Ausrichtung auch familien- und netzwerktherapeutische Behandlungsansätze mit einem bedürfnisorientierten Behandlungskonzept vereinen. Beispielhaft hierfür steht der „Offene Dialog“ als bedürfnisorientierter Psychosebehandlungsansatz aus Finnland.

Ein Modell, welches auch für die TwoSystem Treatment Programmatik, hinsichtlich der Organisationsstruktur, Grundhaltung und der fachlich methodischen Umsetzung der Interventions- und Arbeitsweise wegweisend war.

 
 
 

Unsere psychosoziale Komplexbehandlung beinhaltet Leistungen aus dem Bereich der Jugendhilfe, der gesundheitlichen Versorgung und der Eingliederungshilfe im Sinne des BTHG.​

Lotsenmodell

Im Rahmen unseres Versorgungsmodells werden junge Menschen mit Psychoseerfahrung durch ein mehrstufiges modulares Komplexangebot SGB übergreifend versorgt.

Im Zentrum hierbei steht die Lotsenfunktion innerhalb einer definierten Versorgungsregion. Die Betroffenen und deren Familien werden hierbei systematisch durch eine Fachkraft begleitet und im Rahmen des Casemanagements durch einen strukturierten Behandlungs- und Versorgungspfad begleitet.

Versorgungsmodell

Schizophrenie und die damit verbundenen psychotischen Verlaufskurven sind eine überwiegend im jungen Erwachsenenalter auftretende Erkrankung.

Der Gipfel der erste Erkrankung liegt zumeist im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Vielen dieser Erkrankungen geht ein Prodromalstadium voraus, in welchem durch Früherkennung und Frühintervention Krankheitsverläufe beeinflusst werden können.

Durch Pharmakotherapie kann die Erkrankung insbesondere in der Akutphase beeinflusst werden, der langfristige Verlauf lässt sich jedoch nur eingeschränkt mittels Medikamenten beeinflussen.

Im Zentrum einer effektiven Psychoseversorgung steht deshalb die psychosoziale Komplexbehandlung.

Vermeidung von fremdunterbringung

Die Unterstützung erfolgt im häuslichen Umfeld der Betroffenen und bezieht die Familienangehörigen und wichtige Bezugspersonen in die Versorgung mit ein.

Schwerpunkte sind hierbei die Vermeidung von psychotischen Rezidiven, die Vermeidung von Klinikaufenthalten bzw. Fremdunterbringung in Einrichtungen der Jugendhilfe so wie die Sicherstellung von sozialer Teilhabe. Hierbei werden neben den pädagogischen Themenstellungen auch Fragen der gesundheitlichen Versorgung und der Integration in Schule und Beruf in den Blick genommen.


Übergangsprozesse von der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Versorgungsstrukturen der Versorgung für Erwachsene werden systematisch begleitet und unterstützt. Möglichkeiten von Wohnen und Arbeiten werden durch Clearingprozesse eruiert und die administrativen Anforderungen und Antragstellungen von den zuständigen Casemanager*innen begleitet.

Leitsätze der Versorgung

Implementierung innovativer Versorgungsansätze im Bereich Jugendhilfe un sozialpsychiatrische Versorgung

Netzwerke einbeziehen

Die Unterstützung und fachliche Begleitung des sozialen Netzwerkes ist von erheblicher Bedeutung hinsichtlich der weiteren Tragfähigkeit der Unterstützung für die Betroffenen.

Mobil aufsuchende Hilfen

Familienorientierte Interventions- und Präventionsmaßnahmen sollen durch spezialisierte, mobil aufsuchende Teams im häuslichen Umfeld erbracht werden.

Spezifische Unterstützung

Familien mit einem psychisch erkrankten Familienmitglied benötigen einer besonderen Form der Unterstützung.

Intervention und Prävention

Familienorientierte Interventions- und Präventionsmaßnahmen sollen durch spezialisierte, mobil aufsuchende Teams im häuslichen Umfeld erbracht werden

SGB übergreifend

Ein multimodales Programm soll eine bedürfnisorientierte Behandlung erleichtern

Kooperation

Schnittstellenprobleme sollen durch flexible und kreative Kooperationsvereinbarungen mit Kostenträgern zu Gunsten einer multiprofessionellen, schnittstellenübergreifenden Versorgung überwunden werden.